Teilprojekt 2.1 - Regionalisierte Projektion von KlimakenngrößenWie wird sich das Klima verändern? Der Klimawandel findet bereits statt und ist heute schon an globalen und regionalen Klimaveränderungen spürbar. In der REGKLAM-Modellregion Dresden nahm die gemessene mittlere Jahrestemperatur im Zeitraum 1991–2010 gegenüber der Referenzperiode 1961–1990 um 0,6°C zu. Doch wie wird sich das Klima in der Modellregion Dresden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändern? Dieser Frage geht REGKLAM im Teilprojekt „Regionale Klimakenngrößen“ nach. Aus den Arbeiten des Teilprojektes 2.1 geht hervor, dass in der REGKLAM-Modellregion mit folgenden Klimaveränderungen zu rechnen ist: Nachfolgend erhalten Sie Informationen über Ziele, Forschung, Ergebnisse, Produkte und Partner des Teilprojektes. ZieleDie Arbeiten im Teilprojekt 2.2 konzentrierten sich auf folgende Ziele:
ForschungTeilprojekt 2.1. schafft Wissen: Methodik Die Vielfalt an Klimaprojektionen und deren Unsicherheit bedingen, dass Aussagen über die zukünftige Entwicklung nicht nur auf einem Szenario bzw. Modell basieren sollten. Auch sich widersprechende Klimaszenarien müssen bei der Planung mit berücksichtigt werden. Aussagen zum zukünftigen Klima können nur in Form von Bandbreiten erfolgen. Für REGKLAM werden dafürProjektionen von vier regionalen Klimamodellen genutzt: Diese werden durch Beobachtungsdaten des deutschen und tschechischen Wetterdienstes, der Agrarmeteorologie und der Stadtentwässerung Dresden ergänzt und während des Projektes zeitnah aktualisiert. ErgebnisseAus den Arbeiten des Teilprojektes 2.1 geht hervor, dass in REGKLAM-Modellregion mit folgenden Klimaveränderungen zu rechnen ist: Klimamodellergebnisse sind immer durch ein hohes Maß an Unsicherheit charakterisiert. Unklar ist auch, ob die Häufung von Extremereignissen mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden kann. Klimakenngrößen der REGKLAM- Modellregion Dresden, Januar 2013 Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird die Jahresmitteltemperatur sehr wahrscheinlich deutlich zunehmen. Die Zunahme schwankt in Abhängigkeit von Emissionsszenario und Klimamodell zwischen 2,0 und 3,5°C für die letzte Dekade des 21. Jahrhunderts. Der Temperaturanstieg ist im Winterhalbjahr stärker als im Sommerhalbjahr. Die regionalen Unterschiede der Temperaturzunahme in der Modellregion sind mit 0,2°C im Verhältnis zur absoluten Temperaturzunahme und den Unterschieden aufgrund der Höhenlage gering. Die Trends in der Temperaturentwicklung sind signifikant und im Rahmen von Planungen und der Entwicklung von Anpassungsstrategien als belastbar einzuschätzen.
Die Grafik zeigt die Änderung der Jahresmitteltemperatur [°C] im Vergleich zum Referenzmittel von 1961–1990 als 11-jährig gleitende Mittelwerte für die Modellregion Dresden. Es werden Simulationsdaten verschiedener regionaler Klimamodelle unter dem Emissionsszenario A1B (farbige Linien) sowie Beobachtungsdaten des Deutschen Wetterdienstes (schwarze Linie) dargestellt. Die hellgraue Fläche verdeutlicht die modellbedingte Schwankungsbreite (Maximum und Minimum aller Modellläufe pro Jahr). Quelle: Bernhofer, C., J. Matschullat, A. Bobeth (Hrsg.), 2011: Klimaprojektionen für die REGKLAM-Modellregion Dresden. REGKLAM-Publikationsreihe, Heft 2, Berlin: Rhombos-Verlag. Zunahme von TrockentagenIn den Klimaprojektionen nehmen die Trockentage (Niederschlag unter 1 mm) im Sommerhalbjahr v. a. zum Ende des 21. Jahrhunderts hin zu. Die Zunahme der Trockentage erfolgt vor allem für die Monate Mai bis September bzw. Ende des 21. Jahrhunderts auch bis Oktober. Damit nimmt auch das Potential für die Bildung langer Trockenphasen zu. Die Ergebnisse für das Winterhalbjahr sind weniger einheitlich.
Die Grafik zeigt die Änderung der Häufigkeit von Trockentagen [%] im Jahresverlauf für den Zeitraum 2071-2100 im Vergleich zum Referenzmittel von 1961–1990 für die Klimastation Dresden-Klotzsche. Es werden Simulationsdaten verschiedener regionaler Klimamodelle unter dem Emissionsszenario A1B dargestellt.
Niederschlagsänderungen bis zum Jahr 2100Die Änderungssignale beim Niederschlag sind mit hohen Unsicherheiten behaftet und klein im Vergleich zur dekadischen Niederschlagsvariabilität. In globalen Klimamodellen werden für Nordeuropa Zunahmen und für Südeuropa Abnahmen des Jahresniederschlags berechnet. Da Sachsen im Übergangsbereich liegt, sind sowohl ein steigender als auch ein abnehmender Jahresniederschlag prinzipiell möglich. Regionale Klimaprojektionen geben für die Modellregion Dresden gleichbleibende oder leicht steigende Jahressummen für den Niederschlag an. Während der Sommermonate zeigen die regionalen Klimamodelle Niederschlagsabnahmen. Es ist zu vermuten, dass diese sommerliche Niederschlagsabnahme mit längeren Trockenphasen sowie intensiveren Niederschlagsereignisse, die seltener auftreten, verbunden sein wird. Im Winterhalbjahr sind die Ergebnisse uneinheitlich. Niederschläge werden jedoch häufiger als Regen fallen. Die Grafik zeigt die Änderung des Niederschlages für das Sommerhalbjahr [mm] im Vergleich zum Referenzmittel von 1961–1990 als 11-jährig gleitende Mittelwerte für die Modellregion Dresden. Es werden Simulationsdaten verschiedener regionaler Klimamodelle unter dem Emissionsszenario A1B (farbige Linien) sowie Beobachtungsdaten des Deutschen Wetterdienstes (schwarze Linie) dargestellt. Die hellgraue Fläche verdeutlicht die modellbedingte Schwankungsbreite (Maximum und Minimum aller Modellläufe pro Jahr). Quelle: Bernhofer, C., J. Matschullat, A. Bobeth (Hrsg.), 2011: Klimaprojektionen für die REGKLAM-Modellregion Dresden. REGKLAM-Publikationsreihe, Heft 2, Berlin: Rhombos-Verlag. Abnahme der klimatischen WasserbilanzAlle regionalen Klimamodelle zeigen für die Modellregion Dresden am Ende des 21. Jahrhunderts im Sommer eine massive Verringerung der klimatischen Wasserbilanz. Eine solche Änderung hätte negative Auswirkungen auf Ökosysteme und landwirtschaftliche Kulturen zur Folge. Da es sich dabei um einen Mittelwert für die gesamte Modellregion handelt, bedeutet das – bei einer weiterhin positiven klimatischen Wasserbilanz in den Mittelgebirgen – eine stark negative Bilanz im Flachland. Vor allem der Norden der Modellregion wäre von einer großen Wasserknappheit betroffen.
Die Grafik zeigt die Änderung der Klimatischen Wasserbilanz [mm] im Jahresverlauf für die Modellregion Dresden. Es werden Simulationsdaten verschiedener regionaler Klimamodelle unter dem Emissionsszenario A1B für den Zeitraum 2071–2100 dargestellt. Als Referenz wurde der Zeitraum 1961–1990 gewählt. Quelle: Bernhofer, C., J. Matschullat, A. Bobeth (Hrsg.), 2011: Klimaprojektionen für die REGKLAM-Modellregion Dresden. REGKLAM-Publikationsreihe, Heft 2, Berlin: Rhombos-Verlag. Längere VegetationsperiodeDie Vegetationsperiode wird als die Zeit des Jahres definiert, in der die klimatischen Bedingungen das Wachstum und die Reproduktion von Pflanzen zulassen. Die Dauer der thermischen Vegetationsperiode nimmt bis zum Ende des 21. Jahrhunderts deutlich zu, hervorgerufen durch eine Verfrühung des Vegetationsbeginns und die Verspätung des Vegetationsendes.
Die Grafik zeigt die Änderung der Dauer der thermischen Vegetationsperiode [d] für die Modellregion Dresden als 11-jährig gleitende Mittel. Als Referenz wurde der Zeitraum 1961–1990 gewählt. Die hellgraue Fläche verdeutlicht die modellbedingte Schwankungsbreite (Maximum und Minimum aller Modellläufe pro Jahr). Quelle: Bernhofer, C., J. Matschullat, A. Bobeth (Hrsg.), 2011: Klimaprojektionen für die REGKLAM-Modellregion Dresden. REGKLAM-Publikationsreihe, Heft 2, Berlin: Rhombos-Verlag. ProdukteMehr erfahren: Produkte des Teilprojektes 2.1. HintergrundDer Klimawandel findet bereits statt und ist heute schon an globalen und regionalen Klimaveränderungen spürbar. In der REGKLAM-Modellregion Dresden nahm die gemessene mittlere Jahrestemperatur im Zeitraum 1991–2010 gegenüber der Referenzperiode 1961–1990 um 0,6°C zu. Doch wie wird sich das Klima in der Modellregion Dresden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändern? Dieser Frage geht REGKLAM im Teilprojekt „Regionale Klimakenngrößen“ nach. Um Strategien zum Umgang mit den regionalen Auswirkungen eines globalen Klimawandels zu entwickeln, sind Aussagen zur zukünftigen Entwicklung des Regionalklimas notwendig. Diese Entwicklung kann mit Klimamodellen simuliert werden. Neben natürlichen (z. B. interne Klimavariabilität, solare Aktivität, Vulkanausbrüche etc.) beeinflussen anthropogene Faktoren (z. B. Treibhausgas- und Aerosolemissionen) das Klima. Deren mögliche Entwicklungen werden in Szenarios des Welt-Klimarates IPCC wiedergegeben. Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes REGKLAM werden Daten von verschiedenen regionalen Klimamodellen unter drei verschiedenen Emissionsszenarios (A1B, A2, B1) genutzt. Aus diesen Klimaprojektionen lässt sich ein Korridor möglicher Klimaänderungen für das 21. Jahrhundert ableiten, der eine Bewertung der Unsicherheiten notwendig macht. PartnerZusammenarbeiten: Partner des Teilprojektes 2.1. |
Verantwortlich: TU Bergakademie Freiberg, Geochemie/Geoökologie Teilprojekt 2.1 Ansprechpartnerin Downloads Poster "Projizierte Trockenheitstrends" Poster "Erfahrungen mit regionalen Klimaprojektionsdaten in der Anpassungsforschung" Faktenblatt "Regionaler Klimawandel" Faktenblatt "Klimawandel in Dresden" REGKLAM Heft 1: Die Vergangenheit - „Das Klima in der REGKLAM-Modellregion Dresden“ |