Klimaanpassungs-programm/Strategiepapier/Leben und Arbeit
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zum Strategiepapier: Gesunde und attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen erhalten


Grüne und kompakte Städte schaffen

Die klimaangepasste Stadt ist grün. Kommunen sowie private und öffentliche Grundeigentümer sollten dafür sorgen, dass es genügend Grünflächen mit Bepflanzungen gibt, die bei Hitze kühlen, selbst aber Wärme und Trockenheit vertragen. Bäume sind natürliche Schattenspender und schaffen ein angenehmes Mikroklima. Außerdem speichern Grünflächen Niederschlagswasser. Wenn ein Teil des Wassers wieder verdunstet, hat das einen kühlenden Effekt. Die „grünen Inseln“ in der Stadt sind wichtige Erholungsgebiete für die Menschen und verhindern, dass sich die Hitze zu sehr staut und so zum Risiko für Wohlbefinden und Gesundheit wird. Zugleich schaffen Grünflächen auch Lebensräume für Flora und Fauna.

Wo immer es möglich ist, sollen unbebaute Flächen ausgeweitet und zu Grünflächen entwickelt werden. 40 Hektar – das entspricht rund 56 Fußballfeldern – wurden nach Angaben des städtischen Umweltamts in Dresden seit 1990 entsiegelt.

Um mehr Grün in die Städte zu holen, ist Kreativität gefragt. Zum Beispiel können Unternehmen ihre Gewerbe- und Industrieflächen für Begrünung nutzen, auch Verkehrsflächen, Fassaden und Dächer können begrünt werden. In der Landeshauptstadt begrünen zum Beispiel die Dresdner Verkehrsbetriebe die Dächer der Straßenbahnhöfe. Nach einer Untersuchung des Umweltbundesamts sind begrünte Dächer eine kostengünstige und wirksame Methode, um das Stadtklima zu verbessern.

Kommunen können sich am Konzept der „kompakten Stadt im ökologischen Netz“ orientieren, einer Stadt, in der die Grünflächen miteinander verbunden sind und die trotzdem kompakte, dicht bebaute Siedlungsbereiche hat. In kompakten Städten profitieren die Bewohner von kurzen Wegen und brauchen seltener das Auto – ein Pluspunkt unter Umwelt- und Klimaschutzaspekten. So lassen sich aber nicht nur CO2-Emissionen senken, auch die Infrastrukturkosten fallen geringer aus.

Die kompakte Stadt im ökologischen Netz

Das Beispiel Stadt Dresden

„Die kompakte Stadt im ökologischen Netz“ – an diesem Leitbild orientiert sich der Landschaftsplan der Landeshauptstadt Dresden. Eine kompakte Stadt ist besser auf die Herausforderungen durch Ressourcenverknappung, eine alternde Gesellschaft und den Klimawandel vorbereitet. Kompakte Städte können die Wasserversorgung und den öffentlichen Personennahverkehr wirtschaftlicher betreiben, brauchen weniger Energie und verursachen weniger Emissionen, allein schon, weil die innerstädtischen Wege kürzer sind und die Menschen im Stadtzentrum seltener das Auto brauchen.


Gleichzeitig erfordert die Anpassung an den Klimawandel gerade in der Stadt mehr Grünflächen, um Überhitzung zu vermeiden und Niederschlagswasser aufzunehmen. Wie geht das mit einer dichten Bebauung zusammen? Mit dem Landschaftsplan hat das Umweltamt Dresden einen Vorschlag entwickelt, wie sich diese scheinbar widersprüchlichen Forderungen kombinieren lassen. Die Lösung: Kompakte Siedlungsbereiche sind in ein Netz miteinander verbundener Grünflächen eingebettet, das vielfältige ökologische Funktionen für Mensch und Umwelt erfüllt.


Um diesen Plan umzusetzen, müssen Flächen gezielt entsiegelt und bepflanzt werden. Bislang ist das der Stadt Dresden vor allem in den Außenbereichen gelungen, wo zum Beispiel ehemalige militärische oder landwirtschaftliche Anlagen in Grünflächen verwandelt werden konnten. Im Zentrum ist das schwieriger.
Die 400 kommunalen Bäche sind zum Glück so miteinander verbunden, dass sie ein fast flächendeckendes System bilden. Schrittweise kann man es zu einem ökologischen Netz ausbauen. So erreicht man mit einer Maßnahme gleich drei Ziele: den Schutz der Gewässerökologie, den Erhalt von Rückhalteflächen für den Überschwemmungsfall und die Verbesserung des Stadtklimas. Gerade jetzt, wo Dresden weiter wächst, ist es wichtig, Flächen mitten in der Stadt freizuhalten. Wo eine Nutzung aufgegeben wird, kann die Stadt versuchen, das Gelände zu pachten oder zu kaufen, um es in eine Grünfläche umzuwandeln. Das ist eine Aufgabe für Generationen – unmöglich ist es aber nicht.

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Freiräume mulifunktional nutzen

Grün- und Freiflächen sind unverzichtbar, denn sie sorgen für ein kühleres Mikroklima und dienen der Bewirtschaftung von Regenwasser. Aber sie beanspruchen Platz – auch an bereits dicht besiedelten Orten. Ein Interessenskonflikt lässt sich vermeiden, indem man Grün- und Freiflächen so plant, dass sie mehrere Anforderungen gleichzeitig erfüllen. Solche multifunktionalen Konzepte verbinden ökologische Funktionen mit Nutzungsangeboten an die Bürger. Zum Beispiel lässt sich eine Grünfläche, die der Temperaturregulierung und Wasserversickerung dient, gleichzeitig als Erholungsraum nutzen. Pläne für die Mehrfachnutzung von Grün- und Freiflächen lassen sich leichter umsetzen, wenn man Finanz- und Fördermittel bündelt.

Ein Park vermeidet Flutschäden und schafft Erholungsraum

Das Beispiel Freital

Ein grünes Erholungsgebiet, welches das Mikroklima verbessert und gleichzeitig vor Hochwasser-schäden schützt: Das ist der neue „Windberg-Park“ in Freital. Am Standort des Parks befanden sich bis zum Hochwasser von 2002 Kleingärten. Sie wurden nach der Flut verlegt, auf einer brach liegenden Gewerbefläche wurden Gebäude abgerissen und Böden entsiegelt. Der bisher kanalisierte Hüttengrundbach wurde renaturiert. In den Bach wird Regenwasser eingeleitet, das von den Dach- und Platzflächen eines auf dem Areal neu gebauten Technologie- und Gründerzentrums abfließt. Diese naturnahe Regenwasserbewirtschaftung entlastet die Kanalisation. 

Wege und Baumwiesen laden jetzt am Ufer der Weißeritz zum Spazierengehen ein; für die Kinder gibt es Spielgeräte. Die Spielgeräte lassen sich im Falle von Hochwasser schnell demontieren. Denn sollte der Fluss über die Ufer treten, dient das Areal als Rückhaltefläche für das Hochwasser. Ein Wall bietet zusätzlichen Schutz vor Überflutung. Eine echte Bewährungsprobe musste die Überflutungsfläche noch nicht bestehen, denn im Juni 2013 trat die Weißeritz trotz schwerer Regenfälle in Freital nicht über die Ufer. Bleibt zu hoffen, dass die Überflutungsfläche großzügig genug geplant ist, um größeren Hochwassern standzuhalten.

Seit dem Flutjahr 2002 hat der Hochwasserschutz in Freital einen großen Stellenwert. Damals überflutete die Weißeritz Wege, Eisenbahnlinien, Plätze und Gebäude und richtete großen Schaden an. Mit dem „Windberg-Park“ schlägt die Stadt Freital mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie erfüllt das Hochwasserschutzkonzept der Landestalsperrenverwaltung (LTV) und schafft eine Grünfläche mit hohem Freizeitwert, die das Mikroklima verbessert. Das Konzept für die Grünfläche erarbeiteten LTV, Landratsamt und die Kommune gemeinsam. An der Finanzierung sind das Land, die Stadt Freital und der Bund mit Mitteln der Städtebauförderung beteiligt.

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Kanalüberflutungen eindämmen

Die Stadtplanung und die Entwässerungsbetriebe müssen bei ihrer Planung berücksichtigen, dass starke Regenfälle sehr wahrscheinlich zu-nehmen. Sie müssen Daten erheben, aus denen hervorgeht, wo in ihrer Kommune bei heftigem Regen Kanalüberflutungen drohen. Je nach den örtlichen Gegebenheiten sind ver-schiedene Präventionsmaßnahmen möglich und sinnvoll: Stärken sollten die Kommunen zum Beispiel die naturnahe Oberflächenentwässerung. Das bedeutet, Niederschlagswasser wird so lange wie möglich in der Fläche zurückgehalten, statt es mit dem Schmutzwasser in den Kanal abzuleiten. Damit Niederschlagswasser versickern kann, müssen die Kommunen und private Eigentümer Flächen entsiegeln oder das abfließende Oberflächenwasser sammeln und es in eine Versickerungsanlage leiten. Weitere Vorsorgemöglichkeiten liegen in der Beseitigung lokaler hydraulischer Engpässe und in der Erweiterung der Kanalquerschnitte. Die Steuerung des Kanalnetzes ist ebenfalls eine Möglichkeit, Überflutungen zu verhindern. Dabei wird der Wasseraustritt aus dem Kanal auf ausgesuchte Punkte beschränkt. Zugleich werden oberirdi-sche Notabflusswege ausgebaut, um das austretende Kanalwasser schadlos abzuleiten.

Brennpunkte entschärfen

Das Beispiel Dresden
Risiko für Kanalüberflutungen in Dresden-Friedrichstadt: Rote und pinkfarbene Markierungen signalisieren, wo eine hohe oder sehr hohe Gefahr besteht, dass bei starkem Regen ein Kanalüberstau droht.

Schon heute laufen mancherorts die Kanäle über, wenn viel Niederschlagswasser in kurzer Zeit einströmt. Das austretende Gemisch aus Schmutz- und Regenwasser setzt je nach Heftigkeit des Unwetters Straßen und Gehsteige unter Wasser und dringt manchmal auch in die Häuser ein. Es ist damit zu rechnen, dass es in Zukunft mehr Überflutungsschäden und damit verbundene hygienische Probleme durch Kanalwasser geben wird, denn im Zusammenhang mit dem Klimawandel nehmen Intensität und Häufigkeit von starken Niederschlägen voraussichtlich zu. Für die Kommunen ist es wichtig zu wissen, wo die Gefahr von Kanalüberflutungen besonders groß ist, um dort gezielt Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Das Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie (itwh) hat für Dresden untersucht, wo die Brennpunkte liegen und eine Gefährdungskarte erstellt. Am Beispiel Dresden-Friedrichstadt wurden Vorschläge erarbeitet, wie Schäden abgewendet werden können. So wird überschüssiges Regenwasser oberirdisch gezielt auf geeignete Freiflächen und in Gewässer abgeleitet. Auch für eine besonders gefährdete Straßenunterführung wurde eine Lösung gefunden: Ein vorhandenes Pumpwerk kann so angepasst werden, dass es zur Entwässerung der Straße bei extremen Regenfällen dient. So lassen sich Schäden an anliegenden Gebäuden vermeiden. Das Konzept lässt sich auch auf andere Stadtgebiete und Städte übertragen, in denen Kanalüberstau droht.

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Warnsysteme aufbauen

Warnsysteme sind eine Voraussetzung dafür, dass Gesundheitsschutz funktioniert. Sie sollten zum Beispiel kontinuierlich beobachten, wie sich die Temperatur entwickelt, welche Allergene sich verbreiten, ob vermehrt Infektionen durch Zeckenbisse drohen.

Das Wissen und die Kompetenzen zum Thema Klimawandel sollten bei den zentralen Behörden auf kommunaler und Landkreisebene ausgebaut werden. Die Gesundheitsbehörden sollten aktiv Netzwerke bilden und gezielt zum Beispiel Schulbehörden, Klinikverwaltungen und Pflegeeinrichtungen über aktuelle Erkenntnisse zu Klimafolgen und Anpassungsmöglichkeiten informieren.

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Gesundheit schützen

Für den Schutz gesunder Lebens- und Arbeitsbedingungen sind ganz unterschiedliche Akteure zuständig. Unternehmen beispielsweise können ihre Arbeitsplätze so gestalten, dass auch während Hitzeperioden Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten nicht beeinträchtigt sind. Kindertageseinrichtungen und Schulen sollten bei der Planung ihrer Tagesabläufe steigende Temperaturen berücksichtigen – zum Beispiel sollten sie auf Sportstunden während der Mittagshitze verzichten. Kindergärten und Schulen sind aber auch gefordert, wenn es um die Auf-klärung der Kinder – und ihrer Eltern – über die Folgen des Klimawandels und persönliche Verhaltensweisen geht. Vorsorgekonzepte im Hinblick auf den Klimawandel müssen alle Bürger erreichen. Ärzte, Apotheken, Gesundheits- und Pflegeeinrichtun-gen müssen zielgruppengerecht über Gesund-heitsrisiken und wirksame Schutzmaßnahmen informieren, wie zum Beispiel Impfungen, Schutz vor Allergenen oder Verhaltensmaßnahmen bei Hitzewellen. Die Eigenvorsorge der Bürger muss zusätzlich durch Warnsysteme, zum Beispiel während Hitzeperioden, und durch zielgruppengerechte Informationen gestärkt werden.

Klimaschutz und -anpassung Hand in Hand

Das Beispiel IÖR Dresden
Durch den klimaschutzgerechten Umbau seines Gebäudes senkte das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) seinen jährlichen Energieverbrauch um 84,5 Prozent. Das sind mehr als 587.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde reicht aus, um etwa fünf Stunden lang am Computer zu arbeiten.
Schrittweise wurde das Institutsgebäude aus den 1960er Jahren saniert und durch einen Neubau erweitert. Im Altbau konnten die Planer den Energiebedarf um 25 Prozent senken; der neue Erweiterungsbau entspricht dem aktuellen Passivhaus-Standard. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Strombedarf für die Servertechnik und damit rund ein Drittel der notwendigen Elektroenergie. Durch automatisch und individuell steuerbare Verschattungssysteme an allen Sonnenseiten des Gebäudes ist energie- und kostenintensive technische Kühlung nicht erforderlich.
Um Klimatisierungskosten zu sparen, hat das Forschungsinstitut außerdem seine Serveranlage neu platziert. Sie befindet sich jetzt in einem eigens dafür neu geschaffenen und hochwassersicheren Kellerraum. Bis vor drei Jahren wurden an heißen Tagen im Serverraum bis zu 35 Grad erreicht. „Wenn dann die Klimatechnik ausfällt, fallen auch die Server aus“, erläutert Sabine Witschas, die als Leiterin des Bereichs Wissenschaftliche Infrastruktur für die IÖR-Server zuständig ist. Seit das IÖR die Server in den Keller verlegt hat, konnte der Stromverbrauch für die Klimatisierung gesenkt werden. Gleichzeitig stieg die Zuverlässigkeit der Anlage. Für seine internen Maßnahmen zum Umwelt- und Kli-maschutz wurde das IÖR mehrfach ausgezeichnet, darunter 2012 mit dem European GreenBuilding Award der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission und dem „Öko-profit“-Siegel.


Gebäude anpassen

Behörden und Bauwirtschaft sollten Gebäudeeigentümer und Mieter für das Thema Klimaanpassung sensibilisieren und über die Möglichkeiten der Anpassung informieren. Bauliche Anpassungsmaßnahmen können einerseits Gebäudeschäden zum Beispiel durch Hochwasser, Hagelschlag oder Starkregen einschränken oder sogar verhindern. Andererseits sorgen sie dafür, dass die Innenraumtemperaturen erträglich bleiben, auch wenn die Sommerhitze zunimmt.

Baubranche und Immobilienbesitzer haben viele Möglichkeiten, gleichermaßen etwas für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu tun. Beide Aspekte sollten daher bei jeder Sanierung und jedem neuen Bauvorhaben als Ziele mit bedacht werden. So sind zum Beispiel je nach Gebäudetyp und Standort die Konstruktion und die Materialien anzupassen.

In Zukunft wird die Gestaltung der Fassaden zum Schutz vor Überhitzung eine besonders wichtige Rolle spielen. Der Standort eines neuen Gebäudes, Verschattungselemente wie Paneele und Jalousien, aber auch der Schutz vorhandener, schattenspendender Bäume müssen bei der Planung mehr als bisher berücksichtigt werden.

Baukonstruktion und Gebäudetechnik sollten als Einheit gesehen werden. Dann können Bauherren außerdem durch klimaangepasste Planung und die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie viel Geld für Heizung und Klimatisierung sparen.

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Besondere Vorkehrungen für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen treffen

Gerade in den Städten kann es durch die Klimaerwärmung künftig öfter zur Hitzebelastung kommen. Mit Blick auf Gesundheit und Wohlbe-finden ist dies vor allem kritisch für Einrichtungen wie Seniorenheime, Kliniken oder Kindergärten, da ältere und kranke Menschen sowie Kinder bei Hitze besonders gefährdet sind. Es gilt daher, sowohl die Gebäude als auch die Gestaltung des öffentlichen Raums an den Klimawandel anzupassen. Denkbar wäre auch die Einrichtung von klimatisierten Sozialräumen für die Bevölkerung in besonders betroffenen Stadtteilen als Anlaufstation für Personen, die größerer Unterstützung bedürfen. Solche umfangreichen Anpassungsmaßnahmen sind nur als gemeinsame Aufgabe von Stadt- und Freiraumplanung, Wohnungseigentümern und Trägern von sozialen Angeboten zu bewältigen. Das Projekt „Gesunde Städte“ der Weltgesundheitsorganisation in der Stadt Dresden kann den Anstoß für gemeinsame Initiativen geben und bei der Koordination behilflich sein.

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Stadtquartiere als Ganzes gestalten

In den Städten sehen wir uns auf engem Raum mit einem ganzen Spektrum komplexer Klimaanpassungsherausforderungen konfrontiert: Die Wohnqualität ist zu erhalten, gleichzeitig muss durch Grün- und Freiflächen das Mikroklima im öffentlichen Raum verbessert werden. Für Regenwasser sind Rückhaltemöglichkeiten zu schaffen und Überflutungswege bei Kanalüberstau festzulegen.

All diesen Anforderungen kann man gerecht werden, wenn die Stadtquartiere als Ganzes betrachtet werden und wenn man die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Anpassungsmaßnahmen beachtet.

Klimaanpassung sollte deshalb zum festen Be-standteil integrierter Stadtentwicklungskonzepte werden. Alle verfügbaren Instrumente der Stadtentwicklung sind auszuschöpfen, um Stadtquartiere und die bestehenden Gebäude klimaangepasst zu gestalten.

Nicht nur die Bauleitplanung ist in diesem Bereich gefordert. Die Stadterneuerung ist und bleibt das zentrale Steuerungs- und Finanzierungselement für die Klimaanpassung der bestehenden Gebäude und Quartiere. Sie bietet die Chance, Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, bei denen alle wichtigen Aspekte in Abhängigkeit voneinander gesehen werden: Städtebau, Freiraumplanung, Wohnwirtschaft und die soziale Situation.

Die Städtebauförderung und flankierende Programme auf Bundes- und Landesebene müssen auch künftig entsprechend finanziell ausgestattet sein. Durch die Bündelung von Fördermitteln können auch komplexe Maßnahmen verwirklicht werden.

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